EMG erfasst elektrische Signale, die durch die Aktivierung der Muskelfasern entstehen. Dazu werden EMG-Sensoren – sogenannte Elektroden – auf die Haut über dem Zielmuskel geklebt. Diese registrieren die Spannungsschwankungen, die während Muskelkontraktionen entstehen. Je höher die Aktivität, desto stärker ist das gemessene Signal. Die Signale werden in Echtzeit aufgezeichnet, verarbeitet und in verständliche visuelle oder numerische Auswertungen übersetzt. So lässt sich exakt nachvollziehen, wann und wie stark ein Muskel arbeitet.

Welche Daten liefert das myoact System und wie werden sie ausgewertet?

Die gemessenen Signale werden mittels Bluetooth an die myoact-App vermittelt. Parameter wie der Ruhetonus, die maximale willkürliche Aktivierung (MVA), muskuläre Balance zwischen rechts und links sowie das Ansteuerungsmuster über die Zeit werden automatisch analysiert, grafisch aufbereitet und in übersichtlichen Reports dokumentiert. Die intuitive Darstellung der EMG-Auswertung erleichtert sowohl Fachleuten als auch Patient:innen das Verständnis. So können Defizite identifiziert, Fortschritte sichtbar gemacht und Therapieansätze gezielt gesteuert werden.

Was ist das myoact Mapping? Wie funktioniert eine Muskelanalyse mit EMG?

Das myoact Mapping ist ein standardisiertes Verfahren zur Erfassung der Muskelaktivität an definierten Körperregionen. Es ermöglicht eine strukturierte Analyse typischer Muskelgruppen in nur 3 Minuten – etwa im Rücken, Becken oder Schulterbereich. Die Sensoren werden nach einem festen Protokoll appliziert, um dann zu testen, wie die Muskeln im Ruhezustand, in der willkürlichen Aktivierung und in der unwillkürlichen Aktivierung arbeiten. Das System dokumentiert die Aktivitätsverläufe automatisch und generiert einen individuellen Report. Anhand dieser Daten lassen sich muskuläre Dysbalancen, asymmetrische Aktivierung oder Ansteuerungsstörungen sichtbar machen – objektiv, reproduzierbar und verständlich aufbereitet.

Wie läuft eine EMG-Analyse Schritt für Schritt ab?

1. Anamnese & Zieldefinition:
   Auswahl der relevanten Muskelgruppen und Testaufgaben je nach Beschwerdebild.
2. Vorbereitung:
   Hautreinigung, Applikation der EMG-Sensoren nach standardisierten Punkten.
3. Testdurchführung:
   Gezielte Muskelanspannungen, Bewegungs- oder Halteaufgaben unter EMG-Überwachung.
4. Datenerhebung:
   Messung der Muskelaktivität in Echtzeit.
5. Analyse & Auswertung:
   Automatische Berechnung von Kennzahlen, Visualisierung und Interpretation.
6. Feedback & Therapieplanung:
   Besprechung der Ergebnisse mit Patient:in, Ableitung konkreter Trainings- oder Therapieziele.

Was ist EMG-Biofeedback und wie funktioniert es?

Beim EMG-Biofeedback wird die Muskelaktivität in Echtzeit sichtbar gemacht. Patient:innen lernen so, gezielt bestimmte Muskeln anzusteuern, zu entspannen oder symmetrisch zu aktivieren. Die Rückmeldung erfolgt z. B. über eine Kurve auf dem Bildschirm, eine Farbskala oder ein akustisches Signal. Das Training erfolgt spielerisch und motivierend, ist evidenzbasiert und besonders wirksam bei Ansteuerungsdefiziten, funktionellen Schmerzen oder zur Rehabilitation nach Operationen.
Zusätzlich kann unter Anwendung des Biofeedback-Modus getestet werden, welche Übungen tatsächlich den gewünschten Muskel rekrutieren, um auf diese Weise evidenzbasierte Übungen für einen individuellen Trainingsplan auszuwählen.

Welche technischen Voraussetzungen sind für die Anwendung erforderlich?

Für die Anwendung des myoact-Systems sind keine baulichen Veränderungen notwendig. Es genügen ein Tablet und WLAN. Die Sensoren sind kabellos, wiederverwendbar und desinfizierbar; die Software läuft über Android und iOS und ist intuitiv bedienbar. Das System kann mobil eingesetzt werden – ideal für Einzelpraxis, Hausbesuch oder Klinik. myoact bietet zudem technischen Support, Updates und Schulungen für einen reibungslosen Start und laufenden Betrieb.